Im 1. Teil dieser kleinen Artikelreihe schrieb ich über meine Entscheidung, nach langjähriger Abstinenz endlich wieder richtige Lautsprecher in die Stube zu stellen. Die zukünftigen Lautsprecher sind ausgewählt, im vorliegenden 2.Teil geht es nun um die Elektronik
Ja, Lautsprecher und Subwoofer sind gefunden, was jetzt noch fehlt, ist die passende Elektronik. Während ich bereits über ein Subwoofermodul verfüge (2 Ohm stabil, macht um die 250W RMS an 4Ohm) fehlt mir noch ein passender (und natürlich wohlklingender Antrieb für meine kommenden Breitband-Lautsprecher.
Der Verstärker
Da ich bereits bei der Wahl meiner zukünftigen Schallwandler auf einen ordentlichen Wirkungsgrad (die AX-8 HR haben 89dB) geachtet habe, kann der Verstärker in seiner Ausgangsleistung durchaus moderat (30-50Watt an 8Ohm) ausfallen, ohne das ich dabei auf höhere Pegel verzichten muss.
Und klar, preislich sollte das Teil zum restlichen Umfeld passen - die Obergrenze setze ich einfach mal auf 150€ fest.
Möglichkeit 1 : SMSL SA-50
Bei der anschließenden Recherche durchforstete ich wieder die üblichen HiFi-Foren im Internet und stolperte irgendwann über einen Thread, welcher über den SMSL SA-50 handelte.
Der SMSL SA-50 ist ein Digital-Verstärker (Class-D), welcher mit einem Chip von STM arbeitet. Aufgrund des Class-D Prinzips hat das Gerät einen hohen Wirkungsgrad (ergo nicht viel Abwärme) und fällt aufgrund nicht vorhandener Kühlkörper-Riesen dementsprechend klein aus.
Das Teil scheint was zu können! Klar, 2x18W (an 8 Ohm bei 0,05% THD ) sind nix um die nächste Party zu beschallen (obwohl, mit Viechern + Hornsubwoofer.... 😀 ) aber Bühne, Transparenz und Musikalität sollen den Aussagen vieler Besitzer nach auf einem deutlich höheren Niveau spielen, als es der Preis vermuten lässt.
Zusammengefasst : Das Teil scheint einen näheren Blick / Versuch wert zu sein. Ansonsten kommt er in´s Verstärker-Straflager und versorgt die Lautsprecher am PC bis an sein Lebensende 😉
A pros pros Preis : Bestellt man das Teil direkt in HongKong, werden rd 65€ (zzgl. Versand und Zoll) fällig, ein deutscher Händler verlangt für das gleiche Gerät 115€ (inkl. Versand). Für den Aufpreis bekommt der Käufer eine problemlose Garantieabwicklung und die Sicherheit des Fernabsatzrechts (Rückgabe des SA-50 innerhalb 14 Tagen ohne Angabe von Gründen), falls der Verstärker doch nicht gefallen sollte.
Tuningpotential scheint das unscheinbare Kistchen auch zu haben, im Analog-Forum wird von einigen Besitzern für besten Klang geraten, nicht das mitglieferte, sondern ein anderes Netzteil zu nutzen. Das gute Stück kommt von der Firma Meanwell und gibt es z.B. bei Reichelt. Da es ein um ein Modul mit offenen Anschlüssen handelt, zieht der Einsatz des Netzteils auch logischerweise etwas Bastelarbeit mit sich (230V sind kein Spaß, von daher muss das Netzteil fachgerecht in ein passenden Gehäuse eingebaut werden).
Meine aktuelle Idee (wenn ich mit dem SMSL SA-50 + Originalnetzteil zufrieden bin und das Teil im Wohnzimmer bleiben darf) wäre ein Betrieb mit Akkuversorgung (2x 12V Bleigelakkus in Reihe). Aber das kommt dann alles erst später.
Möglichkeit 2 : Hifimediy T2
Der Hifimediy T2 ist ebenfalls ein Digitalverstärker und soll klanglich auf gleichem Niveau spielen wie der oben erwähnte SMSL SA-50. Darüber hinaus ist er etwas leistungsstärker.
Ein kleines Manko ist, das es den T2 nur als Modul gibt (quasi die nackte Platine ohne Gehäuse, Netzteil, Buchsen...) - basteln ist hier angesagt. Dafür bekommt man das Modul zum Schnapperpreis in Frankreich, quasi um die Ecke. Praktischerweise wird dort auch gleich ein passendes Gehäuse angeboten. Mit dem Meanwell Schaltnetzteil für die Spannungsversorgung (oder aber gleich mit 2 Bleigelakkus) + etwas Kleinkram kommt man so auf ca. 140€.
Die Entscheidung
Tja, die gibt es noch nicht. Auf der einen Seite steht ein Fertiggerät mit 2x18W (einschalten und hören), auf der anderen Seite Bastelspaß mit ca. der doppelten Leistung. Es bleibt spannend und ich werde meine Entscheidung sicherlich hier noch kundtun 🙂
Die Audio-Quelle
Wie es sich für einen top-modernen Haushalt gehört, gibt es hier keinen reinen HiFi-CD Player mehr. Das einzige Gerät, welches im Wohnzimmer steht und Silberscheiben annimmt, ist ein Blu-ray Player.
Abgesehen davon habe ich Laufe der Jahre meine CD Sammlung komplett archiviert, soll heissen als MP3 auf der Festplatte liegen. Als bekennender Apple-Nerd sind die Lieder (wie es sich gehört) in einer iTunes Bibliothek katalogisiert. Dank iTunes-Freigabe kann ich mein komplettes Musikarchiv auf einem iPhone/iPod/iPad abspielen bzw. die Musik per WLan und Airplay auf mein AppleTV streamen (ja ich weiß, alles nur Apple, aber es funktioniert einfach alles perfekt.... ). Selbstredend ist eine rein digitale Lautstärkeregelung über die mobilen Endgeräte wie auch dem PC möglich, eine aufwändige (und teure) Vorstufe entfällt komplett.
Jetzt stehe ich auch an diesem Punkt vor zwei Möglichkeiten :
Möglichkeit 1 : externer DAC
Die erste Möglichkeit wäre, den optischen Digital-Ausgang vom bereits vorhandenen Apple TV mittels eines externen DACs zu nutzen. Ein DAC (Digital-to-Analog-Converter) macht nichts anderes als aus dem optischen, digitalen Signal welches das Apple TV bereitstellt, ein analoges Signal für die Endstufe zu generieren. Die nächste Frage wäre dann, Selbstbau oder Fertiggerät.
Ein weiterer Vorteil eines externen, modernen DACs ist die Möglichkeit, das Gerät per USB direkt an einen Computer anschließen zu können (der DAC fungiert dann als externe Soundkarte), also ohne das Apple-TV nutzen zu müssen. Das MacBook muss dann halt zum Musikhören auf dem HiFi-Regal stehen. Und wer jetzt schreit, das ist alles Quatsch und hat nichts mit HiFi zu tun, der sollte sich mal gängige HiFi (und HighEnd) Messen anschauen. Macs mit externen DAC als Zulieferer für hochwertige Endstufen und Lautsprecher sind keine Seltenheit mehr und mittlerweile klanglich von gutem Leumund.
Möglichkeit 2 : Apple Airport Express
Die Airport Express Basisstation von Apple ist nicht nur WLan Hotspot, sondern auch AirPlay tauglich und kann direkt vom Mac, iPad oder iPhone mit Musik beschickt werden. Das Apple-Gerät verfügt intern bereits über einen sehr guten DAC und stellt die analogen Audiosignale per 3,5mm Klinkenstecker weiteren externen Geräten zur Verfügung.
Dadurch, das der Airport Express über eine Kombibuchse verfügt kann man an dem Ausgang nicht nur analoge, sondern auch digitale Audiosignale (optisch) abgreifen.
Ich könnte so mit dem Verstärker und einem besserem 3,5mm Klinke zu StereoCinch Kabel direkt am Airport Express andocken. Als Dreingabe hätte ich durch den zusätzlichen Accesspoint, den die Airport Express zur Verfügung stellt, im Haus eine bessere WLan Abdeckung.
Soweit erstmal meine theoretischen Überlegungen zur kommenden HiFi Anlage. In den nächsten Artikeln werde ich dann vom Lautsprecherbau berichten und erzählen, für welchen Verstärker ich mich entschieden habe.
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Hallo daniel
Nette homepage
Zwecks verstärker : schau dir mal den sym asym an da gibts wieder platinen unter deine sammelbestellung.de
Ich nütz den projekt dac box usb mit airport express un bin sehr zufrieden
Hätte ich nen fernseher mit hdmi eingang würd ich aber eher zu appletv greifen, da kannst bild und ton damit empfangen und sound auch in höherer auflösung empfangen.
So jetzt hab ich meinen senf abgegeben 🙂
Bin auch im diy hifi forum unter hannes 1977 zu finden
Grüsse hannes
Ps.: hab mir auch platinen für symasym bestellt für meine aktivlösung die ich anstrebe, kann man nur positives im netz finden.
Hallo Hannes,
ja vom Symasym hab ich auch schon gelesen, ich möchte jetzt jedoch erstmal eine Digitalendstufe bauen.
Wenn mich die Bastelwut noch richtig packen sollte, dann folgt ggf auch nochmal ein Symasym, ist ja von den Kosten her überschaubar. Das teuerste dürfte (wie bei jeder klassischen Endstufe) das Netzteil sein.
Bitte unterschätze die Leistung des SA-50 nicht. Meiner ist gestern angekommen und klang schon "ausm Paket" mit Beipack-NT sehr gut.
Habe relativ wirkungsgradschwache 8Ohm Boxen drangepackt. Weiter als 12 Uhr kann ich das Gerät daran in der Mietwohnung nicht aufdrehen. Das Ding schafft auf jeden Fall Partylautstärke. Natürlich nicht auf vollbesetzte 150qm - aber für die kleine Party auf 40-50qm wo es auch nicht überall höllelaut sein soll würde ich den Amp als tauglich einschätzen.
Ich habe übrigens knapp unter 60€bezahlt und es kam nix dazu - war zwar im Zoll - ging aber wegen guter Deklaration so an mich durch. *freu*
Und der Klang ist wirklich Hammer - kommt aber im Hochtonbereich auf den Impedanzverlauf der Speaker an. Aber wenn Du das kleine Ding in Aktion erlebst fragst Du dich echt wo das Ding diesen substanzvollen runden und warmen Bass hernimmt - das glaubt einem beim Vorführen erst mal keiner daß da jetzt wirklich dieses Winzkästchen spielt. Also für 60€ unschlagbar und eigentlich ein "must-have" - denn für irgendetwas wird sich das Teil immer eignen - selbst wenn es für Deine angedachten Speaker dann vielleicht nicht passt.
Lieben Gruß, Thorsten
Hallo Thorsten,
lustigerweise beschäftige ich mich grad wieder mit den kleinen Wunderkisten aus dem Hause SMSL. Da die SB18 8Ohm Lautsprecher sind, bin ich echt am überlegen, mir doch mal "just4fun" nen SMSL zu kaufen, aber ich tendiere momentan eher zum SA-98E
Gruß
Daniel
Also ich besitze den kleinen SA-S3 mit 2x25W und jetzt auch den SA-50 mit 2x50W.
Für die noch leistungsstärkeren Modelle interessiere ich mich auch - doch die haben ein Problem. Mit den mitgelieferten "Notebook-Netzteilen" bringen die nicht die Leistung die möglich wäre. So wird beim SMSL ein 4.5A 32V NT mitgeliefert.
4,5 * 32= 144W. Die Verstärker haben max. 90% Wirkungsgrad. Echte Leistung also 144 -10% = ~130W - also max. 65W pro Kanal. Einige ehrlich Anbieter schreiben mittlerweile ins Angebot, daß es mit den Netzteilen nur 2*60W gibt.
Von FX-Audio gibt es auch noch einen Amp mit gleichem Chip. Dort ist die richtige Spannung von 36V vorgesehen - und es gibt da auch max. ein 36V Netzteil mit 4A.
4 * 36= auch 144W - also das gleiche in grün bei Benutzung des mitgelieferten NT.
Aufgrund des inneren Aufbaus ist der von SMSL vorzuziehen - doch dann sollte man ein starkes extra NT mit 36V und 10A dafür hernehmen um auch wirklich alles aus dem Chip herauszuholen. Das tun die Entwickler aber selber nicht - und im Falle SMSL steht auch nur 32V hinten am Gerät.
Auch ist die Eingangshülse für das NT am Gerät dann ein Schwachpunkt wenn man da wirklich 10A drüber jagt.
Für mich sind diese Punkte ausschlaggebend von diesen Amps erstmal die Finger zu lassen.
Das Angebot vom SA-50 ist da schon stimmiger - und hier reicht auch das mitgelieferte NT um (fast) die angegebene Maximalleistung rauszuholen.
Ich glaube auch, daß der SA-50 für deine angedachten Speaker reichen wird. Erst recht wenn Du da noch ne Aktivbassunterstützung planst.
Wie schon geschrieben - die 60€ sind auf jeden Fall gut angelegt um es einfach mal auszuprobieren. Würdest Du aus meiner Nähe kommen hätte man das ja mal checken können - tust Du nur leider nicht. Ich komme aus Schwelm bei Wuppertal - und zum Udo nach Bochum wäre es nicht weit 😉
Lieben Gruß, Thorsten
Moin Thorsten,
danke für deine Einschätzung. Was die "Nachteile" betrifft, hast du recht...
Wobei ich in Erinnerung habe, das der User "Saarmichel" (Analog-Forum) zwischen dem Beipacknetzteil und nem großem SNT mit ordentlich Power klanglich keine Unterschiede gehört haben will. Ok, die Abhörlautstärke spielt da dann auch mit rein (ich denke mal sowas wird man erst bei Nahe Volllast hören/merken).
Es sind halt momentan nur Gedankenspiele (welche aber schnell Realität werden können, ich neige zu Schnellentscheidungen 😉 ) denn egal ob SA-50 oder SA-98(E) - über kurz oder lang würde ich dann eh alles in ein schöneres Gehäuse (und dann evtl zusammen mit meinem PreAmp) stecken, und wenn man schon dabei ist wären ja auch 2 Verstärker möglich für BiAmping usw usf....
[...] ich vor vor etwas über einem Jahr die Frage gestellt hatte, welchen Verstärker ich mir nun anschaffen soll, hatte ich mich “damals” für den [...]