Selbst im Jahr 2021 ist es nicht selbstverständlich, dass man zu Lautsprecher-Chassis entsprechende Daten findet, um ein Chassis bewerten zu können bzw. ein passendes Gehäuse dafür bauen zu können. Also woher bei unbekannten oder eher schlecht dokumentierten Lautsprechern die TSP Daten nehmen ?
Lösung : TSP selber messen
Lautsprecherdaten selber messen war noch vor wenigen Jahren recht aufwendig und bedurfte einiger Kenntnisse, in der heutigen Zeit ist es jedoch extrem einfach dank entsprechender kleiner Tools, die (relativ) gar nicht so viel kosten.
Dayton DATS V3
Bereits seit einiger Zeit gibt es von der Firma Dayton Audio das Lautsprechermeßsystem DATS in der Version 3 zu kaufen, welchen mit wenigen Mausklicks und mit Hilfe von (in meinem Fall) etwas Knete alle wichtigen Daten eines angeschlossenen Chassis ermitteln kann. Gekauft habe ich mir das DATS wegen der Fähigkeit, schnell und einfach Impedanzverläufe von Subwoofer-Gehäusen messen zu können (eine alternative Möglichkeit habe ich hier beschrieben).
Was braucht man jetzt genau zum Messen der TSP ?
- Dayton Audio DATS V3 **
- Windows Rechner mit installierter Dayton Software
- Knetmasse
- Genaue (Brief-)Waage
Kalibrierug
Bevor es mit der Messung losgehen kann, sollte das Dayton bzw die Software kurz kalibriert werden. Das geht einfach und schnell. Da die Kalibrierung Einfluss auf die Messung hat, sollte sie vor den Messungen schnell durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um zwei Schritte :
- Kalibrierung der Messkabel - das DATS ermittelt den Widerstand der kurzgeschlossenen Anschlusskabel, damit sie bei späteren Berechnungen rausgerechnet werden können. Das erhöht nicht nur die Genauigkeit, sondern ermöglicht auch den Einsatz von eigenen, längeren Messkabel. Sehr feines Feature.
- Kalibrierung der Impedanz am im DATS eingebauten 1k Präzisionswiderstand. Diese Referenz wird für spätere Impedanz- und Widerstandsmessungen zwingend benötigt, damit die gemessenen Daten später auch stimmen.
Beide Vorgänge sind automatisch und die Software sagt genau, was zu tun ist. Die Reihenfolge der Kalibrierung sollte wie hier beschrieben durchgeführt werden, also erst Messkabel Widerstand ermitteln, dann die Kalibrierung am eingebauten Referenzwiderstand.
Messung der TSP mit dem DATS V2
Initiiert wird die erste TSP Messung (nachdem natürlich die Kalibrierung durchgeführt und dann das Lautsprecherchassis angeschlossen wurde) mit einem Klick auf "Measure Free-Air Parameters", wobei das Chassis, sofern des mehrere Schwingspulen hat, auch bereits so verkabelt sein sollte, wie es später zum Einsatz kommt.
Jetzt fehlen noch die Parameter für Vas und Mms, welche im zweiten Durchgang ermittelt werden. Bevor gemessen werden kann, muss dafür oben links der Membrandurchmesser angegeben werden (via Zollstock, von Mitte Sicke bis Mitte Sicke) und die Membran muss mit einem bekannten Gewicht (dafür die Knete und die Briefwaage) beschwert werden. In meinem Fall waren es exakt 103g. Nach einem Klick auf "Measure Vas" erhält man nun die beiden noch benötigten Werte. Damit wäre die TSP Messung abgeschlossen, natürlich können jetzt die ermittelten Werte noch abgespeichert werden.
Die ermittelten Werte können jetzt z.B. in einem Simulationsprogramm wie WinISD weiter benutzt werden, um z.B. ein passendes Gehäuse berechnen zu können.
TSP Datenbank
Ich habe mit Erscheinen dieses Artikels eine kleine "Datenbank" für TSP Parameter ins Leben gerufen, wo ich alle Chassis, welche ich so in die Hand bekomme, mal durchmesse und die ermittelten Parameter online stelle.
Hinweis :
Bei den mit ** markierten Links handelt es sich um Affiliate Links.
Ich habe nun auch einen DATS . Ein sehr hilfreiches Gerät, ich schaffe es aber nicht, die Kalibirerdaten und andere SETUP preference Daten zu bewahren, muss also IMMER neu calibrieren. bemängele auch, dass keine Daten zur Calibration angezeigt werden.
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An einer sauberen gleichbleibenden Optischen Speicherung der Kurven arbeite ich noch.
Ich verwende oft 3 Testkurven im 10 dB Abstand bei +9 dBV emf (11.2 dBu). Die +9 dBV sind hier zwar Quatsch, weil der Kennschalldruck bei +9 dBV sehr niederohmig gemessen werden muss.
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Das Gerät scheint mit einem INNENwiderstand von 94.4 Ohm zu arbeiten ( 88-100 Ohm ), und entsprechend viel zu rechnen. Die Messwerte sollten zwischen 0,5 und 100 Ohm auf 1 % genau sein.
-akl-
p.s.
Mesmiktrophon stehen ihnen nicht zur Verfügung und Messungen nach CEA 2010 (subwoofer).
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Gibt es auch Antworten zu den Kommentaren und den falsch programmierten Eingabemöglichkeiten ?? --- Ihre site machte ienen guten Eindruck, nach dem Nutzen der KommentarFunktion ist das NICHT mehr so. ---
Beim Anklicken des Häckchenfeldes unten, bekomme ich jetzt eine Waschmaschine geliefert ?!?
Aktuell verstehe ich nicht so ganz die Sinnhaftigkeit des Kommentares...