Nachdem meine passiven DIY Lautsprecher samt Endstufe vor kurzer Zeit den aktiven Studiomonitoren Artist 5 aus dem Hause Adam Audio weichen mussten wollte ich auch meinen Selbstbau-Preamp ersetzen.
audiolab 8200 CDQ ?
Die ersten Recherchen führten mich schnell zum audiolab 8200 CDQ, eine echtes Universaltalent, welches CD Player, DAC und Vorverstärker mit herkömmlichen analogen Eingängen in einem Gehäuse vereint. Sicherlich kein Sonderangebot, aber in Relation für den angebotenen Gegenwert ein durchaus fairer Preis.
Nur, werden die Features auch wirklich benötigt? Das MacBook, welches als digitaler Zuspieler dient, besitzt ebenfalls ein CD-Laufwerk... Und brauche ich einen Vorverstärker mit analogen Eingängen? Eigentlich habe ich aktuell nur digitale Quellen (AppleTV, MacBook, Fernsehgerät)....
Ok, so schön der audiolab auch ist, eigentlich bräuchte ich im Endeffekt doch "nur" einen DAC mit Lautstärkeregelung, idealerweise mit Fernbedienung und natürlich mit mehreren digitalen Eingängen (Coax, Toslink und USB), und da ist der 8200CDQ einfach oversized.
audiolab M-DAC !
Ebenfalls bei audiolab fand ich den M-DAC, welcher genau die Features bietet, welche ich auch benötige. Durch die durchweg positiven Erfahrungen mit der Hörzone (siehe mein Artikel zur Wohnzimmeraktivierung) orderte ich bei Reinhard einen audiolab M-DAC zum unverbindlichen Probehören bei mir zu Hause.
Haptik / Verarbeitung
Der Audiolab kommt in einem äußerst kompakten Gehäuse daher, welches grad mal (H) 6cm x (B) 25cm x (T) 25cm groß ist. Der Audiolab verfügt über ein externes Netzteil, welches natürlich ebenfalls beiliegt und die benötigten Spannungen zur Verfügung stellt.
Die Verarbeitung ist makellos, die Optik gefällt und die Front wirkt in meinen Augen aufgeräumt und nicht überladen. Erfreulicherweise lässt sich der M-DAC auch komplett ohne Fernbedienung bedienen - für alle interessant, die die FB gern mal verlegen 😉
Das große OLED Display gibt sich informativ und ermöglicht dank großer Schrift auch ein problemloses Ablesen aus größeren Distanzen.
Dem audiolab liegt eine schmale Fernbedienung (mit sog. Softtouch-Beschichtung) bei, welche gut in der Hand liegt und ebenfalls sehr gut verarbeitet ist
Natürlich wird der M-DAC auch mit einem gedrucktem Handbuch ausgeliefert. Wer vorab schon mal einen Blick in das Manual schauen möchte, es steht auch beim deutschen Vertrieb als PDF zum Download bereit.
Anschlüsse
Der audiolab zeigt sich sehr anschlussfreudig. Bei den Eingängen bietet er zwei Coaxeingänge , zwei optische Digitaleingänge sowie einen asynchronen USB 2.0 Eingang (24Bit/96kHz).
Neben einem optischen sowie elektrischen digitalen Ausgang verfügt der M-DAC auch über (im Pegel regelbare) analoge Ausgänge. Wie es sich für ein Profi-Gerät gehört, verfügt er neben unsymetrischen Ausgängen (via Cinch) ebenfalls über symmetrische Ausgänge (XLR). Das trifft sich gut, können so meine Adam Audio Artist 5 mit dem DAC symmetrisch verkabelt werden.
Lautstärkeregelung
Die (abschaltbare) Lautstärkeregelung ist digital ausgelegt und auch die Möglichkeit der Balanceeinstellung (ebenfalls digital) ist gegeben. Einen Bass oder Höhenregler indes sucht man vergebens (wofür auch?).
Kopfhörerverstärker
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, das der M-DAC auch über einen hochwertigen Class-A Kopfhörerverstärker (Anschluss über 6,3mm Klinkenbuchse auf der Frontplatte) verfügt. Mangels Kopfhörer hab ich ihn bis jetzt jedoch nicht antesten können.
Anschluss vom MacBook via USB Kabel
Vorweg: Da das Auge mithört, musste erstmal ein optisch ansprechendes (eines, das eben nicht nach Computerkabel aussieht) USB Kabel her. Der Zubehörmarkt bietet (zu entsprechenden Preisen) natürlich auch klanglich optimierte High-End USB Kabel an. Ich persönlich sehe da aber keinen Sinn drin - Wo sollten aus einer digitalen Signalübertragung auch klangliche Unterschiede herrühren ? Aber jeder so, wie er mag 😉
Der Anschluss meines MacBook über den USB-Eingang des M-DAC erfolgte einfach und schnell.... Fix den M-DAC in den Sound-Einstellungen als Ausgabegerät aktiviert und schon konnte der Musikgenuss losgehen.
Auf Wunsch zeigt der DAC über das große Display den Füllstand des USB-Puffers vom Rechner an,welcher idealerweise um die 50% liegen sollte. Bewegt sich die Anzeige für den Puffer im unteren Bereich, sollte mal ein anderer USB-Port am Rechner ausprobiert werden.
Nettes Feature am Rande : Über die Fernbedienung des audiolab lassen sich auch rudimentäre Funktionen von iTunes steuern (Play/Pause sowie Track vor/zurück).
Digitalfilter
Der M-Dac bringt für die Wandlung der digitalen Signale insgesamt sieben(!) verschiedene Filtereinstellungen mit, welche bequem während der Wiedergabe (auch mit der Fernbedienung) ausgewählt/umgeschaltet werden können.
Klingen die Digitalfilter denn unterschiedlich? Ganz klar, ja! Sicherlich nichts weltbewegendes, aber Unterschiede sind hörbar.
Und welches Filter ist das Beste? Das ist eine Entscheidung, die jeder selber treffen sollte. Ich bin bei "Optimal Transient XD" hängengeblieben...Warum kann ich jetzt so auch nicht begründen. Einen ausführlichen "Hörtest" der sieben Filter habe ich bis jetzt noch nicht vorgenommen.
Wie klingt der audiolab M-DAC ?
Tja, wie klingt ein DAC ? Fakt ist, das der anders (und besser) klingt als der vorher von mir eingesetzte Fiio D3 , was aber bei dem Preisunterschied selbstverständlich sein sollte.
Klangliche Vergleiche zu anderen DACs, welche im gleichen Preisbereich wie der audiolab liegen, kann ich nicht vorweisen. Ich denke jedoch, das es da nicht so extreme Unterschiede geben wird sondern sich im Bereich von Nuancen abspielt. In erster Line fiel die Kaufentscheidung auf den M-DAC hauptsächlich wegen der Ausstattung.
Da ich auch kein Freund von blumigen Klangbeschreibungen und -differenzierungen bin, sollte sich jeder Interessent am Besten eine eigene Meinung zum Thema "Klang des audiolab M-DAC" bilden.
Fazit zum audiolab M-DAC
Ich habe meine neue Hifi-Schaltzentrale gefunden. Der M-DAC vereint ausreichend digitale Eingänge, sehr guten Klang und eine digitale Lautstärkeregelung mit einer analogen symmetrischen Ausgangsstufe in einem kompakten, wertig verarbeiteten Gerät - und Preis/Leistung passt auch - was will ich mehr ?
[…] Rauschen” benötigt. Die Analyzer-App bietet zwar einen internen Rauschgenerator, da mein M-DAC aber nicht über einen analogen Eingang verfügt, wird das Rauschsignal digital via MacBook […]