9. Mai 2020

Hifi im Chrysler 300C Teil 2 : Die Dämmung

Bevor der eigentliche Einbau der geplanten Komponenten losgehen konnte, stand erstmal ordentlich Dämmung auf dem Plan. Obwohl der Chrysler 300C ab Werk recht ruhig daher kommt, bietet sich auch hier genug Möglichkeit, nackte Bleche gegen Dröhnen und Klappern zu imunisieren.

Wie funktioniert Dämmung ?

Es gibt verschiedene Arten, ungewünschten Resonanzen und Eigenleben von Metall- sowie Kunststoffteilen in Form von Geräuschen auf den Pelz zu rücken, dazu gehören Bedämpfung und Dämmung. Während man bei der Dämpfung mittels diverer Materialen Schallenergie schluckt und/oder zerstreut, geht es bei der Dämmung in der Regel über Massenerhöhung.

Bei der Dämmung wird einfach das Flächengewicht einer schwingenden Materialfläche erhöht, so dass es nicht mehr so leicht angerecht werden kann, zu vibrieren bzw auch die Eigenresonanzfrequenz sinkt. Lästiges Klappern und Dröhnen (gerade bei hohen Lautstärken) verschwindet dadurch und die Klangqualität gewinnt deutlich bei der Wiedergabe.

Alubutyl, meine Dämmung der Wahl

Wie auch in meinen letzten Dämmaktionen im Mercedes Benz W116 sowie C124 kam auch im 300C reichlich Alubutyl zum Einsatz, welches das Fahrzeuggewicht um einige Kilogram nach oben geschraubt haben dürfte. Vorteil von Alubutyl ist die sehr gute Verarbeitbarkeit, auch bei nicht so dollen Außentemperaturen (also um die 10°), gute Zuschneidbarkeit mit Schere und Cutter sowie ein akzeptabler Preis.

Da ich dieses Mal auch die Türverkleidungen dämmen wollte und zwischen Verkleidung und Blech meist nicht viel Platz ist, habe ich mich für zwei unterschiedliche Alubutyl Arten in 2mm sowie 1,3mm entschieden.

  • Das gute Reckhorn 2mm Alubutyl ** von der Rolle, von dem ich in der vergangenen Zeit schon diverse Quadratmeter verarbeitet habe. Ideal für Blechflächen, hier und da auch mal doppelt dick verarbeitet.
  • Das Noico 1,3mm Alubutyl ** habe ich das erste Mal verarbeitet und kommt in fertig zugeschnittenen Matten. Es lässt sich (nicht überraschend) besser zuschneiden als das dickere Reckhorn Zeug aber genauso gut verarbeiten.

Verarbeitung von Alubutyl

Auch Alubutyl bringt nichts ohne gute Grundlage, d.h. gut gereinigten Untergrund. Wer die Platten auf eine Wachsschicht klebt, braucht sich über ein späteres abfallen nicht wundern. Sind die Flächen ordentlich gereinigt (gut funktionieren je nach Untergrund Waschbenzin / Isopropanol / Silikonreiniger etc pp) lassen sich die Matten recht easy mit der Hand verarbeiten, eine Andruckrolle aus dem Tapezier-Zubehör sorgt für eine gut Verbindung von Untergrund und Matte.

Es ist auf jeden Fall ratsam, Handschuhe zu benutzen. Weniger weil das Alubutyl schwarze Spuren an den Händen hinterlässt sondern weil die dünne Alufolie gerne scharfkantig ist und ebenso gerne in die Hände schneidet. Ansonsten braucht es nur einen scharfen Cutter, eine Schere sowie ein Lineal für die Verarbeitung.

Wo das Alubutyl aufgebracht werden sollte, lässt sich gut mit einem Klopftest herausfinden. Vergessene Stellen werden später beim Musikgenuss je nach Frequenz und Lautstärke noch auf sich aufmerksam machen - versprochen.

Fotos

Zum Schluss wie gehabt ein paar Fotos von meiner Dämmaktion. 100% ruhig ist es leider noch nicht, z.B. schnarrt noch die Chromleiste auf der Heckstoßstange ihr Liedlein recht lautstark - da muss ich auf jeden Fall nochmal ran.

Hinweis
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